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Implementation von Patientenzentrierten Outcomes (PROMS) im Zentrum für Palliative Care - Winterthur
S. de Wolf-Linder1, L. Bechter1, M. Schubert1, E. Gohles1, R. Grathwohl-Shaker1, C. Hauswirth Siegenthaler1 (1Winterthur)
Hintergrund
Aus der Patienten-zentrierten Haltung der Palliative Care heraus sollen Qualitätsmerkmale /Behandlungsergebnisse auch aus der Sicht vom Patienten gemessen werden. Bisher fehlt in der Schweiz eine systematische, zeitnahe Messung und Auswertung von physischen, psycho-sozialen, und spirituellen Bedürfnissen von Patient und Familie über den Zeitraum der Behandlung, damit die Qualität und Wirksamkeit der geleisteten Palliative Care am Zentrum für Palliative Care (ZfPC) am Kantonsspital Winterthur abgebildet werden kann.
Ziel
Implementierung von PROMs (Adaptierter-Australische Karnofsky Performance Status (AKPS), Integrated Palliative Care Outcome Scale (IPOS)) und Palliativphase in den Abteilungsalltag am ZfPC über drei Jahre.
Methode
Die Implementation erfolgt schrittweise gemäss dem Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR). Als Erstes erfolgten Schulungen der Mitarbeiter (Ärzte und Pflegefachpersonen). Palliativphase wird täglich gemessen und im elektronischen Dokumentationssystem festgehalten; AKPS und IPOS werden bei Eintritt, Palliativphasenwechsel und Austritt/Tod dokumentiert.
Resultate
Schulungen von Pflegefachpersonen, Ärzten und interdisziplinärem Team erfolgte plangemäss. Start der Messung von PROMs für jeden Patienten am ZfPC seit 1. Dezember 2020. Im Zeitraum von 4,5 Monaten wurde bei allen stationären Patienten (n=100) zu mindestens drei Messzeitpunkten, mit wenig Lücken, Daten erhoben. Palliativphasen wurden von Beginn weg zur Entscheidungsfindung für die Besucherregelung während der Pandemie erfolgreich eingesetzt (mehr Besucher erlaubt bei Patienten in sterbender/instabilen Palliativphase). Erstes Datenfeedback an Pflegende und Ärzte erfolgte im Mai 2021, wobei Daten zur Wirksamkeit der geleisteten Palliative Care vorgestellt und nächste Schritte zur Datenqualitätsverbesserung festgelegt wurden. Kritik von Seiten der Pflegefachpersonen bezüglich Mehraufwand blieb aus. Nächste Schritte hin zur elektronischen Dokumentation und unverzüglichen Datendarstellung folgen. Integration von PROMs bei Visiten und Fallbesprechungen startet plangemäss im Juni 2022.
Schlussfolgerung
Die schrittweise Implementation von PROMS im klinischen Alltag ist machbar. Ein regelmässiger Austausch zwischen allen beteiligten Personen ist bereichernd und fördert die Zusammenarbeit. Dieses Implementationsprojekt fördert Praxis und Forschung gemeinsam auf dem Weg zu einer verbesserten Qualität für eine wachsende Palliative Care Population.
Funding: Unterstützt vom Kantonsspital Winterthur.