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Übersetzung und Anpassung der Integrierten Palliative Outcome Scale für Menschen mit Demenz

F. Spichiger1, P. Larkin2, A. Koppitz1 (1Fribourg ; 2Lausanne)


Hintergrund

Die Integrierte Palliative Outcome Scale für Menschen mit Demenz (IPOS-Dem) wurde für die genaue und regelmässige Erfassung von Symptomen und Bedürfnissen von Menschen mit Demenz entwickelt. Das kurze, multidimensionale Assessmentinstrument ist auf die Fremdeinschätzung ausgerichtet.

Ziel

Im Rahmen des IPOS-Dem Projekts in mehreren Schweizerischen Pflegeheimen wurde das Instrument von August 2020 bis April 2021 auf den Schweizerischen Kontext angepasst.

Methode

Die Übersetzung und kulturelle Anpassung des IPOS-Dem auf den schweizerischen Kontext wurde in mehreren vorgegebenen Schritten aus der deutschen Version vorgenommen. Nach einer Synthese der ersten Anpassung wird diese wieder in die Ursprungssprache übersetzt und verglichen. Im vierten Schritt beurteilt ein Expertenkomitee die Konsolidierung der Veränderungen in Bezug auf Semantik, Idiomatik, Konzepte und Alltag. Kognitive Interviews mit zehn Personen bildeten den fünften Schritt der Anpassung. Jeder der Schritte wurde anschliessend anhand von separaten Berichten von einem unabhängigen Komitee überprüft.

Resultate

Die Anpassung, während Schritt eins umfasste eine wesentliche Überarbeitung der sprachlichen und strukturellen Eigenschaften des Instruments; Um zukünftig die Anwendung auch im ambulanten Setting zu ermöglichen wurden beispielsweise keine Begriffe wie Bewohner:in verwendet. In einer Kooperation mit dem Büro für leichte Sprache von Pro-Infirmis Schweiz wurde eine Übersetzung in leichte Sprache vorgenommen. Im Feldversuch wurden die angepassten Fragen geprüft und zeigen gute Übereinstimmung für die vorgesehenen Situationen. Eine Version für Angehörige konnte ebenfalls entwickelt werden.

Schlussfolgerung

Da auch die neue Version in Standartsprache wiedergegeben wird, beziehen sich die Anpassungen auf den klinischen Kontext in Pflegeheimen. Das Instrument wurde so konzipiert, dass Personen ohne formalen Bildungsabschluss aber auch diplomierte Pflegefachpersonen Symptome und Bedürfnisse der Menschen mit Demenz, die sie betreuen dokumentieren und einschätzen können. Weitere psychometrische Überprüfungen sind jedoch angezeigt, um die weitere Anwendung in Klinik und Forschung zu ermöglichen.