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Idiolektische Gesprächsführung und Symptommanagement bei Palliativpflegepatienten

M. Caballero1, S. Tanner2 (1Bern ; 2Schüpfen)


Hintergrund

Palliative Behandlungskontexte erfordern besondere kommunikative Fähigkeiten seitens des Betreuungsteams. In der wissenschaftlichen Literatur werden verschiedene Kommunikationsstrategien diskutiert, welche jedoch in der Praxis erhebliche Schwächen aufweisen. Die Unzulänglichkeiten der traditionellen Methoden können mit Hilfe der Idiolektischen Gesprächsführung behoben werden (Poimann et al. 2013). In "Idiolektik - Idiolektischer Konversation und Palliativmedizin" wird beschrieben wie diese Technik in der Palliativmedizin eingesetzt werden kann (Caballero 2018).

Ziel

Die Intention dieses Pilotprojektes ist die Demonstration, wie durch idiolektische Gesprächsführung die psychischen und physischen Ressourcen der Palliativpflegepatienten mit Hilfe ihrer Eigensprache aktiviert werden können, sowie die Symptome gelindert, ihre Entscheidungen unterstützt und ihre Lebensqualität verbessert werden kann.

Methode

Die Wirkung von idiolektischer Gesprächsführung (Behandlung), wird experimentell beim Symptommanagement stationärer Palliative Patienten, durch das Instrument Edmonton Symptom Assessment System (ESAS) (Prä- und Postmessung) untersucht. In diesem Pilotprojekt werden initial Schmerzen, Atemnot und Übelkeit als Ziele beobachtet. Zur Überprüfung möglicher positiven Verzerrungen, wird zusätzlich mit 10 % der Patienten ein standardisiertes, individuelles Interview mit der idiolektischen Methode durchgeführt.

Resultate

Mit der idiolektischen Gesprächsfühurng und dem achtsamen, respektvollen Umgang mit dem Patienten eröffnet sich ihm eine Möglichkeit, sich mit seiner oft aussichtslosen Lage besser auseinander zu setzten und umzugehen. Dies gilt auch für Gespräche mit den Angehörigen. Mit diesem Pilotprojekt wollen wir demonstrieren, dass die Aktivierung der eigenen psychischen und physischen Ressourcen durch Idiolektische Gesprächsführung passieren kann und dadurch die Symptome der Palliativpflegepatienten gelindert, ihre Entscheidung unterstützt und die Lebensqualität verbessert wird.

Schlussfolgerung

Bei positivem Resultat kann aufgezeigt werden, dass diese Kommunikationsmethodik zur Betreuung von Palliativpflegepatienten sowie die Aktivierung deren Eigenpotenzial und Eigenressourcen wesentlich beiträgt. Ebenso, dass Linderung von psychischen und physischen Symptomen der Patienten, Unterstützung ihrer Entscheidungen und Verbesserung der Lebensqualität erfolgt.