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Dokumentation von Spiritual Care in der Palliativversorgung: ein SNF-Forschungsprojekt

P. Mösli1, S. Peng-Keller1 (1Zürich)


Hintergrund

Der vierdimensionale Ansatz der Palliative Care geht von der Bedeutsamkeit der spirituellen Dimension für die Lebensqualität der Betroffenen aus. «Spiritual Care» wird von daher als interprofessionelle Aufgabe verstanden, diese Dimension in die Gesundheitsversorgung einzubeziehen. Die Leitlinien „Spiritual Care in Palliative Care“ von palliative.ch halten dazu fest: «Interprofessionelle Spiritual Care erfordert eine intensive Kommunikation, welche auch die medizinische Dokumentation als wichtiges Mittel einschliesst.» Alle beteiligten Berufsgruppen sind aufgefordert, Beobachtungen und Vereinbarungen zu dokumentieren, sofern sie für die Behandlung relevant sind. Besonders herausgefordert durch diese Anforderung ist die Seelsorge, welche sich bisher noch wenig an einem standardisierten, interprofessionellen Dokumentationsprozess beteiligt hat.

Weltweit ist die Dokumentation seelsorglicher Spiritual Care ein zentrales Thema, im «European Network of Healthcare Chaplaincy» wird derzeit ein «White Paper for Charting» diskutiert. Das SNF-Forschungsprojekt «Dokumentation klinischer Seelsorge im Horizont interprofessioneller Spiritual Care Interdisziplinäre Klärungen aus seelsorgetheoretischer und ethischer Perspektive» untersucht die Grundlagen für die seelsorgliche Dokumentation für den Schweizerischen Kontext.

Ziel

Die primäre Zielsetzung der klinischen Dokumentation liegt in der der bestmöglichen Begleitung von Patient/innen und ihrer Angehörigen. Sie dient dazu, die intra- und interprofessionelle Zusammenarbeit im Blick auf die Berücksichtigung der spirituellen Dimension zu unterstützen.

Methode

Das SNF-Forschungsprojekt umfasst drei Teilprojekte: im ersten Teilprojekt wurde in einem Survey die Situation in der Schweiz sowie der internationale der internationale Forschungs- und Praxisstand erhoben, im zweiten Teilprojekt wurden die juristischen und weiteren Rahmenbedingungen in der Schweiz untersucht, im dritten Teilprojekt werden in mehreren Kliniken in der Schweiz (unter ihnen zwei Palliativstationen) seelsorgliche Dokumentationssysteme entwickelt.

Resultate

Es werden einerseits Standards für die seelsorgliche Dokumentation und andererseits konkrete Dokumentationsmodelle entwickelt, welche die Schweizerischen Rahmenbedingungen berücksichtigen und die interprofessionelle Zusammenarbeit im Kontext von Spiritual Care zu verbessern suchen.

Schlussfolgerung

Die seelsorgliche Dokumentation ist ein bedeutsames Instrument, um die interprofessionelle Zusammenarbeit zu ermöglichen und damit die ganzheitliche Begleitung der Patient/innen im Blick auf die spirituelle Dimension zu verbessern. Die Dokumentation soll eine Struktur sowie Sprache und Inhalte verwenden, die für alle Berufsgruppen verständlich sind, sie soll dabei das inhaltliche Profil der Seelsorge transportieren und sie muss die Schweizer Rahmenbedingungen berücksichtigen.