FM25


Kulturelle Adaption der Integrierten Palliative Care Outcome Skala Demenz an die Primärversorgung

S. de Wolf-Linder1, C. Ellis-Smith2, M. Reisinger1, E. Gohles1, F. Hodiamont3, F. E. Murtagh4, M. Schubert1 (1Winterthur ; 2London GB; 3München DE; 4Hull GB)


Hintergrund

Personen mit fortgeschrittener Demenz (PmD) sind von Symptomen und Bedürfnissen betroffen, welche für Pflegende und Angehörige oft schwer zu erkennen sind. Die Integrierte Palliative Care Outcome Skala Demenz (IPOS-Dem), welche in England entwickelt und ins Deutsche übersetzt wurde, ist ein umfassendes, personenzentriertes Messinstrument, das Pflegenden hilft, Symptome und Bedürfnisse zu erkennen. Eine kulturelle Anpassung an den Schweizer Spitex- und Spitalkontext ist erforderlich.

Ziel

Der IPOS-Dem wird kulturell an den Schweizer Spitex- und Spitalkontext angepasst.

Methode

Halbstrukturierte Online-Fokusgruppen-Interviews mit Pflegenden der Spitex (SP), Akutpflege (AP) und Angehörigen. Die Diskussionen konzentrierten sich auf das Verständnis und den klinischen Nutzen (Wert, Umfang, Inhalt) des IPOS-Dem während der Pflege der Person mit Demenz. Die Fokusgruppen wurden aufgezeichnet und wortwörtlich transkribiert. Eine thematische Inhaltsanalyse mit einem induktiven Ansatz erfolgte.

Resultate

Drei Fokus-Gruppen mit SP (n=6), AP (n=5) und Angehörigen (n=4). IPOS-Dem wurde als wertvolles Instrument für den Einsatz im Schweizer Spitex- und Spitalkontext berichtet, da es die Sichtweise der Person mit Demenz in einer prozessgeleiteten Umgebung einnimmt. 1) Die SP waren der Meinung, dass es einen Überblick über die aktuelle Situation für gezielte Interventionen bietet, empfahlen aber dem IPOS-Dem das Element "physischen Kontakt" hinzuzufügen. 2) Angehörige rieten zum Einsatz vom IPOS-Dem zu einem früheren Zeitpunkt im Krankheitsverlauf, um die Vorbereitung auf die zukünftige Pflegeplanung zu unterstützen. Ebenfalls betont wurde der Einsatz vom IPOS-Dem zur Erleichterung einer zielgerichteten Kommunikation mit dem pflegerischen und medizinischen Fachpersonal. 3) Die AP stellten fest, dass der IPOS-Dem in interdisziplinären Diskussionen von Wert wäre, setzten aber gute Kenntnis und Wissen über die Person mit Demenz voraus.

Schlussfolgerung

Der IPOS-Dem wurde von allen Gruppen als eine wertvolle Ergänzung zu den bereits verwendeten Assessment-Instrumenten anerkannt. Pflegekräfte und Angehörige berichten gemeinsam über die Anpassung an den Schweizer Spitex- und Spitalkontext vom IPOS-Dem. Der IPOS-Dem kann die Kommunikation zwischen Angehörigen und Pflegenden aufrechterhalten und damit die Erkennung von Symptomen und Bedürfnissen der Person mit Demenz unterstützen und somit von gemeinsamer Wichtigkeit sein.

Finanzierung: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften